Richtig lüften - Schimmel vermeiden

Regelmäßiges und ausreichendes Lüften kann in vielen Fällen der Schimmelbildung in Räumen vorbeugen. Wann und wie häufig gelüftet werden soll, hängt von den Raumeigenschaften und der Raumnutzung ab.

Schlafräume

Schlafzimmer sollten bevorzugt vor dem Schlafengehen und morgens nach dem Aufstehen intensiv mit weit geöffnetem Fenster über Stoß gelüftet werden. Die Tür zu kühleren Schlafzimmern sollte immer geschlossen bleiben, weil wärmere (und deshalb feuchtere) Luft aus anderen Räumen dort schnell zu Kondensfeuchte und damit Schimmelbildung an kühlen Oberflächen führt. Häufig sind Außenwände, Raumecken oder Bereiche hinter und unter dem Bett sowie hinter massiven Möbeln betroffen.

 

Wohnräume

Auch im Wohnzimmer ist regelmäßiges Lüften erforderlich, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Befinden sich im Zimmer sehr viele Pflanzen oder andere Feuchtequellen (z.B. feuchte Wäsche, Aquarium), sollten Sie besonderen Wert auf regelmäßiges Lüften legen. Viele Personen (z.B. bei Familienfeiern) im Raum bedeutet auch viel Feuchteabgabe über Atmen und Schwitzen. In diesem Fall sollte verstärkt / häufiger gelüftet werden.

 

Küche / Bad

In diesen Räumen kann in kurzer Zeit sehr viel Feuchtigkeit anfallen (Duschen, Baden, Essenkochen). Diese „Feuchtespitzen“ sollten unmittelbar durch intensive Fensterlüftung entfernt werden. Im Bad sollte, insbesondere bei eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit, sogleich nach dem Duschen das Wasser von Wänden und Boden durch Abwischen entfernt werden. Hierzu empfiehlt sich ein Fensterabzieher.

Zur Entfernung der „Feuchtespitzen“ aus Bad und Küche durch Lüften ist es sinnvoll, die Bad- bzw. Küchentür zu schließen, da sich sonst Feuchtigkeit in der übrigen Wohnung verteilt.

 

Kühle Räume

Alle Räume in der Wohnung, die kühler gehalten werden als die restlichen, sollen durch geschlossene Türen von wärmeren Räumen getrennt werden. Es kann sonst leicht zu Schimmelbildung durch Kondensfeuchte an kühlen Oberflächen (z.B. schlecht gedämmte Außenwände, Raumecken, hinter massiven Möbeln oder dicke Gardinen) kommen.

 

Ständig angekippte Fenster vermeiden

Es erhöht den Energieverbrauch und die Heizkosten drastisch, wenn Fenster über längere Zeit gekippt bleiben. Die Wand entlang der Fenster kann rasch auskühlen, was zu Schimmelbildung durch Kondenswasser führen kann. Besser ist es, mit Stoßlüftung regelmäßig und nach Bedarf zu lüften.

 

Stoßlüften

Das Ziel ist es, einen hohen Luftaustausch in kurzer Zeit zu erreichen, ohne dass die Wände / Oberflächen zu sehr auskühlen. Optimal ist es, gleichzeitig mehrere Fenster für kurze Zeit weit zu öffnen.

Der Luftwechsel wird wesentlich größer, vor allem dann, wenn Fenster an den gegenüberliegenden Fassaden zur selben Zeit geöffnet sind (Durchzug).

In der kalten Jahreszeit reicht es je nach Temperatur und Wind aus, 2-3-mal am Tag für ca. 5 Minuten pro Raum mit einem oder mehreren weit geöffneten Fenstern für eine ausreichende Lüftung zu sorgen.

Im Schlafzimmer soll morgens nach dem Aufstehen für 5-10 Minuten bei weit offenem Fenster gelüftet werden. In Küche und Bad sollen während sowie unmittelbar nach dem Kochen oder Duschen für 5-10 Minuten die Fenster weit geöffnet werden.

In der warmen Jahreszeit soll in der Regel etwas länger gelüftet werden (je nach Temperatur und Wind 10-20 Minuten pro Lüftung), um eine ausreichenden Luftaustausch zu erreichen. Grund ist, dass der Luftaustausch langsamer erfolgt, wenn die Temperatur draußen und in der Wohnung annähernd gleich ist.

Im Übrigen gilt dies auch an nasskalten Tagen oder bei Regen. Der Luftaustausch muss auch bei schlechtem Wetter erfolgen.

 

Wenn Wäsche in der Wohnung getrocknet wird, mehr lüften

Grundlegend gilt: Wäsche nach Möglichkeit nicht in der Wohnung trocknen. Falls dies nicht möglich ist, muss auf jeden Fall mehr gelüftet werden, da durch die nasse Wäsche erhöhte Feuchtigkeit in die Wohnung gebracht wird. Wenn Wäscheplätze oder Trockenräume vorhanden sind, sollten diese genutzt werden.

 

Lüftungsverhalten nach der Sanierung der Wohnung überprüfen

Um erhöhte Feuchte in der Wohnung zu vermeiden, muss nach einer energetischen Sanierung das Lüftungsverhalten ggf. angepasst werden. Ein Grund dafür ist, dass die Gebäudehülle durch das energetische Ertüchtigen „dichter“ wird und sich dadurch der passive Luftaustausch reduziert. Die ausfallende passive Lüftung muss durch vermehrtes aktives Lüften kompensiert werden.

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